Der Anfang: was Sie in der Therapie erwartet


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Sich eine Therapie zu suchen ist oft ein schwieriger und langer Prozess. Erst braucht es die Einsicht, dass man Unterstützung braucht, dann muss die Frage geklärt werden, welche Form. Anschließend steht man vor der Aufgabe, sich eine Fachperson zu suchen, einen Termin zu bekommen und auch dann noch bleibt es schwer: was erwartet mich dort? Ich möchte ein wenig Angst vor dem Gang zur Therapie nehmen und darüber aufklären, was der Anfang einer Therapie bedeutet. Was passiert in diesen Stunden?

Der Anfang: Was führt Sie zu mir?

Auch Therapeut:innen sind nur Menschen. So einfach es für alle beteiligten wäre, wir können keine Gedanken lesen. Das bedeutet auch, dass ich darauf angewiesen bin, mein Gegenüber kennenzulernen. Ich muss also etwas über die Person erfahren, die in meine Sitzung kommt und das am besten in den eigenen Worten dieser Person. Ohne, dass Sie sich als Hilfesuchende darüber allzu viele Gedanken machen sollten: schon die Art wie (überhaupt ob!) Sie zu erzählen beginnen, sagt mir meistens viel. Je freier und authentischer Sie also berichten, desto mehr erfahre ich über Sie. In der ersten Stunde warte ich daher in der Regel erst einmal ab, was die Person mir berichten möchte. Oder ich eröffne den Raum zum Erzählen mit der Frage: was führt Sie zu mir?

Was sind Ihre Ziele?

Eng verbunden mit der Frage „was führt Sie zu mir“ ist auch die Frage danach, was sich verändern soll. Also: was sind Ihre Ziele? Ich verstehe mich als Therapeutin als Begleiterin auf Ihrem Weg. Dabei kann ich an der einen oder anderen Stelle Abzweigungen aufzeigen, den Weg leuchten oder kritisch hinterfragen ob wir wirklich in den düsteren Wald hineinlaufen wollen. Um diese Rolle zu füllen muss ich aber wissen, wohin die Reise geht. Sonst sitzen wir beide in einem Boot, rudern aus Leibeskräften und drehen uns doch nur im Kreis. Natürlich kann sich das Ziel im Verlauf der Gespräche ändern, muss immer wieder hinterfragt werden. Und Sie müssen es auch nicht ganz alleine festlegen und mir präsentieren. Aber die Frage, wo die Reise hingeht, sollte am Anfang der Gespräche geklärt werden. Außerdem wird dann schon der Zusammenhang von Anfang und Ende der Therapie deutlich: dort soll es hingehen und von hier laufen wir los.

Welche Form der Therapie braucht es?

Wenn ich weiß wohin ich möchte, kann ich auch das entsprechend passende Fahrzeug auswählen. In diesem Fall die Therapierichtung und ihre Form. Je genauer ich weiß, was ich von der Therapie erwarte, desto besser kann ich die für mich (in dieser Lebenssituation) passende Therapieform wählen. Hier sollte Therapeut:in unterstützen, Unterschiede erklären und mit Ihnen gemeinsam das passende finden. Je deutlicher Sie aber Ihr Anliegen machen, desto besser zugeschnitten kann das Angebot sein.

Stimmt die Chemie?

Wir wissen, dass bis zu 30% der Wirksamkeit einer Therapie darin liegt, wie gut die Beziehung zwischen Patient:in und Therapeut:in ist. Ob die Chemie stimmt ist also eine enorm wichtige Frage für die ersten Stunden. Nehmen Sie sich Zeit, spüren Sie in sich hinein und thematisieren Sie Unstimmigkeiten oder Unsicherheiten.

Der Anfang ist gemacht – wie gehts weiter?

Natürlich sollte am Anfang einer Therapie auch geklärt werden: wie gehts jetzt weiter? Zunächst mal: können sich beide die Zusammenarbeit vorstellen? Findet sich ein passender Termin? Welche Form der Therapie (Kurzzeit oder Langzeit, Einzel oder Gruppe) braucht es? Und Sie sollten in der Regel innerhalb der ersten Gespräche (nicht zwingend beim ersten Kennenlernen) darüber aufgeklärt werden, wie es jetzt weitergeht.

Sollten Sie auf der Suche nach professioneller Unterstützung sein, nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf. Hier geht´s zum Formular.


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