Lerne achtsam Grenzen zu setzen


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Immer wieder begegnet mir das Thema Grenzen in meiner Arbeit. Einerseits in den Therapiegesprächen, andererseits auch in den Achtsamkeitskursen. Denn immer wieder stellen die Teilnehmenden fest, dass ihnen Grenzen fehlen. Deshalb gibt es heute eine kurze Anleitung dazu und mein Tipp: Lerne, achtsam Grenzen zu setzen!

Ganz schön egoistisch von dir

Häufig werden Menschen, die zum ersten Mal Grenzen setzen mit Sätzen konfrontiert wie „man schön egoistisch von dir!“. Aber Grenzen setzen macht einen nicht egoistisch, im Gegenteil. Keine Bedürfnisse zu äußern macht einen passiv-agressiv und zerstört Beziehungen. Grenzen zu setzen hilft also, Beziehungen aktiv zu gestalten, auch wenn es für dein Gegenüber vielleicht ungewohnt ist.

Ärger, den wir lange genug ignorieren, vergiftet langsam unsere Beziehungen. Denn der Ärger ist da und er findet einen Weg, sich auszudrücken. Eine Kollegin in der Klinik hat dafür eine schöne Formulierung gefunden: Er kriecht unterm Teppich durch und beim Anderen wieder raus. In anderen Worten: das Gefühl kommt an, ob ich es benenne oder nicht.

Vielleicht kennst du das: vor allem Menschen, die sich selbst als „harmoniesüchtig“ beschreiben werden irgendwann wütend auf alles und jeden, sagen Sätze wie „ich hasse Menschen“. Das hat etwas damit zu tun, dass sie keine Grenzen setzen können. Und wenn ich das nicht darf oder kann, habe ich keine Möglichkeit mich zu schützen. Da müssen Beziehungen ja furchtbar anstrengend und bedrohlich sein!

Harmoniesüchtig

„Ich mag keine Konflikte, mir ist Harmonie wichtig“

„Grenzen muss ich in meiner Beziehung nicht setzen, wir streiten nie“

„Ich sag das lieber nicht, ich hab ja keinen Grund, ärgerlich zu sein, der andere meint es ja nicht böse“

Sätze wie diese sind für mich vor allem in Paartherapien red flags. Denn (unangenehme) Gefühle sagen uns etwas über unsere Bedürfnisse: wurden sie erfüllt oder nicht? Und Grenzen helfen uns zu schützen und diese Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. In beiden Fällen ist also vermutlich ein Ärger da, der keinen Platz bekommt. Vielleicht ist der Ärger nicht spürbar, aber er ist da. Und er macht etwas mit uns und der Beziehung. Harmonie wird in Beziehungen oft falsch verstanden als „nie streiten“.

achtsame Grenzen schützen Beziehungen

Die Forschung zeigt aber, dass sehr lange Ehen, also stabile Beziehungen besonders gut streiten können. Beide haben hier das Gefühl, sie können immer miteinander sprechen, jeder Konflikt lässt sich klären. Und genau das macht eine stabile Beziehung aus. Denn Konflikte wird es immer geben, ob wir sie aussprechen oder nicht. Und es ist dann auch Ärger da. Deshalb gebe ich jedem den Tipp: Lerne achtsam Grenzen zu setzen!

Bedürfnisse kennen lernen

Der erste Schritt ist natürlich, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Oft haben Menschen nicht gelernt, wie das geht, herausfinden welche Bedürfnisse sie haben. Das ausführlich zu beschreiben würde den Rahmen hier sprengen. In aller Kürze: deine Gefühle sagen dir, ob ein Bedürfnis erfüllt wurde oder nicht. Wie? Das erfährst du hier.

Lerne achtsam Grenzen zu setzen

Wenn du deine Bedürfnisse kennst, geht es darum zu lernen mit unangenehmen Gefühlen umzugehen. Das kann manchmal etwas schwierig sein und dauern, deshalb unterstütze ich dich in meinem Workbook.

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Wenn du das geschafft hast, deine Gefühle und Bedürfnisse zu verstehen, dann ist das Grenzen setzen nur noch ein kleiner Schritt. Denn du hast klar, was du von deinem Gegenüber brauchst und hast die Kraft, das zu sagen. Jetzt geht es darum, das entsprechend zu formulieren. Am besten nutzt du hierzu die gewaltfreie Kommunikation. Du findest eine Anleitung dazu in diesem Beitrag.


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