Onlinemüdigkeit- Eine Folge virtueller Meetings


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Sowohl die voranschreitenden Digitalisierung als auch die gegenwärtige Corona-Situation führen dazu, dass sich unser Alltag zunehmend aus einer Aneinanderreihung von Videokonferenzen zusammensetzt. Das Argument, dass diese als effektiver als analoge Gespräche gelten, ist längst widerlegt. Die gegenwärtigen Studien verweisen darauf, dass die Vielzahl von Online-Konferenzen letztlich in einer Onlinemüdigkeit resultiert. Doch warum ist das so?

Kognitive Belastung als Ursprung von Onlinemüdigkeit

Begründet wird die Online-Müdigkeit in der Hirnforschung oftmals durch die Überflutung mit unterschiedlichen Reizen. So ist das Gehirn bei der Verarbeitung der vielzähligen Informationen, die über den Bildschirm auf uns einwirken, teilweise stark überfordert. Zu diesen Informationen zählen sowohl die unterschiedlichen Hintergründe als auch die differenzierten Geräusche, welche innerhalb eines Video-Calls gleichzeitig auftreten können. Bei zunehmender Teilnehmeranzahl steigt die kognitive Belastung nicht zuletzt dadurch, dass mehrere Gesichter gleichzeitig zu sehen sind. Das Gehirn versucht jedes dieser Bilder zu verarbeiten. Dies erfordert besondere Konzentration. Treten zudem zusätzliche Hintergrundgeräusche, wie ein weinendes Baby oder die Klänge eines Fernsehers auf, setzt dies bei den Teilnehmenden eine zusätzlich erhöhte Aufmerksamkeit voraus.  Dies führt letztlich dazu, dass wir Online-Meetings zunehmend als anstrengender als analoge Gespräche empfinden.

Kommunikative Schwierigkeiten als zusätzlicher Belastungsfaktor

Auch kommunikative Schwierigkeiten tragen dazu bei, dass wir uns nach einem langen Tag voller Online-Meetings eher nach dem Feierabend sehnen. Dazu trägt nicht zuletzt die mangelnde Kommunikation auf Augenhöhe bei. So stehen die Teilnehmer*innen einer Video-Konferenz vor der Herausforderung in die Kamera zu schauen und anhand der Mimik und Gestik ihrer Kommunikationspartner gleichzeitig zu erfassen, wie sie auf das Gesagte reagiert wird. Auch dies erfordert besondere Konzentration.

Das Online-Meeting als persönliche Herausforderung

Neben der Reizüberflutung und kommunikativen Schwierigkeiten stellen permanente Video-Konferenzen auch eine Herausforderung für uns persönlich dar. So sind es viele Menschen nicht gewohnt sich ständig durch eine Bildübertragung präsentieren zu müssen. Sie fühlen sich in ihrer Artikulation beobachtet und teilweise bewertet. Folglich neigen diese Menschen dazu ihre Verhaltensweisen extrem zu kontrollieren oder ihre Gestiken sowie ihre Mimik zu verstärken.

Wie entgehen wir der Onlinemüdigkeit ?

Um einer solchen Überlastung im Alltag zu entgehen, kann es sinnvoll sein, folgende Tipps zu berhezigen.

Tipp 1:

Treten Sie aus dem Full-Screen-Modus und minimieren Sie das Fenster der virtuellen Konferenz . Die Reduzierung der angezeigten Gesichter der Teilnehmer reduzieren, kreieren die nötige Distanz, um den Stress des permanenten Blickkontaktes zu entgehen.

Tipp 2:

Gönnen Sie sich aktive Pausen fernab von jeglicher online Kommunikation, um sich auf sich selbst zu konzentrieren. Wie Sie die Pausen von der virtuellen Welt sinnvoll nutzen können, um die eigenen Kräfte zu regenerieren, zeigt der Blogeintrag zur Achtsamkeit im Alltag.

Tipp 3:

Wenn Sie sich aufgrund Ihres Arbeitspensums nicht dazu durchringen können der virtuellen Welt für einige Minuten komplett den Rücken zu zukehren, legen Sie „Audio-Only-Pausen“ ein. Schalten Sie also die Kamera als entweder aus oder bewegen Sie sie von ihrem Körper weg. Dies ermöglicht es der ständigen Bewertung ihrer nonverbalen Signale zu entgehen und den eigenen Körper und Geist zu entlasten.

Befolgen Sie diese 3 Tipps, so erscheint es Ihnen in Zukunft wohlmöglich leichter, anstehende Phasen voller Online-Konferenzen weniger kräftezerrend zu überstehen.


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