Social Media im Beruf – Tipps für einen gesunden Umgang mit der eigenen Zeit


Lesedauer: 3 Minuten

Da ich neben der Beratung vor Ort auch online Beratungen anbiete, habe ich beruflich viel mit Menschen zu tun, die viel im Web unterwegs sind. Zudem unterrichte ich an einer Berufsschule angehende Ergotherapeut:innen, die mit sozialen Medien aufgewachsen sind. Das führt dazu, dass die Frage, ob und wie sich soziale Medien gewinnbringend nutzen lassen, in der Beratung gelegentlich zum Thema wird. Und natürlich beschäftigt auch mich diese Frage für meinen Bereich. Deshalb möchte ich dem Thema heute einen Beitrag widmen und versuchen zu erklären, wie ich social media nutzen kann, um beruflich am Ball zu bleiben und dabei noch auf meine eigene Zeit und Gesundheit achte.

Marketing und Vernetzung

Der sehr naheliegende aber sicherlich nicht zu unterschätzende Vorteil sozialer Medien ist die Vernetzung. Hier gelten für jede Branche und jedes Ziel ein wenig andere Regeln, denn mein Auftritt in sozialen Medien wird sich natürlich anders gestalten, wenn ich mich mit Kolleg:innen vernetzen möchte als wenn ich versuche, Kund:innen zu generieren. Hier können gegebenenfalls neben beruflichen sozialen Netzwerken wie LinkedIn, Xing und co. auch die üblichen Verdächtigen wie Facebook oder Instagram nützlich sein um Menschen zu erreichen. Wichtig ist, dass ich mich bewusst entscheide, welche Medien in welchem Rahmen ich mit welchem Ziel einsetzen möchte.

Informiert auf allen Kanälen

Neben dem Bereich des Marketing können soziale Netzwerke auch für die eigene Weiterbildung genutzt werden. Denn viele Unternehmen und auch viele Kongresse und Weiterbildungsveranstalter teilen neue Termine und Veranstaltungen. Verschiedenen Gruppen mit ähnlichem Weiterbildungsinteresse beizutreten kann auch helfen, über Neuerungen im eigenen Bereich stets informiert zu sein. Und ganz nebenbei erfahre ich auch über Kolleg:innen und Geschäftsparter:innen, wohin deren berufliche Reise geht. Abgesehen vom privaten Interesse an meinen Mitmenschen kann mir diese Info helfen, mehr in Kontakt zu kommen.

Der Blick über den Tellerrand

Inzwischen sollte Ihnen bewusst sein, dass soziale Medien eine gefilterte Realität darstellen. Das bedeutet, dass Ihnen das Netzwerk das Sie nutzen nur das anzeigt, was Ihnen in der Vergangenheit schon mal gefallen hat (oder vergleichbare Dinge). Schnell kann es Ihnen so vorkommen, als ob jede:r diese Realität erlebt, diese Informationen bekommt und Ihre Meinung teilt. Unreflektiert kann das dazu führen, dass Ihre Meinung ganz allmählich radikaler wird. Sie können dieses Wissen aber auch ganz gezielt nutzen um den Blick über den Tellerrand zu nutzen. Dafür lohnt sich zunächst ein Blick in den eigenen Feed: was ist eigentlich meine Realität? Was sehe ich, erlebe ich als „normal“ in dieser Realität? Und dann einfach mal etwas suchen, lesen, sich anzeigen lassen, jemandem folgen, der:die völlig aus dieser Realität fällt. Und so den eigenen Horizont erweitern.

Nicht in die Sucht-Falle tappen

Ebenso wichtig wie das Wissen um Filter ist zu wissen, dass soziale Medien Suchtstrukturen nutzen. Sie sollten sich daher Gedanken machen, wie Sie dafür sorgen können, dass Sie Ihre Nutzung steuern und nicht Ihr Gerät. Ein Anfang wäre, Benachrichtigungen über neue Beiträge auszuschalten und sich selbst Zeiten zu schaffen, in denen Sie sich informieren. Das kann anfangs etwas Übung erfordern, vielleicht bemerken Sie auch das Bedürfnis, immer wieder nach Neuigkeiten zu schauen. Mit der Zeit kann das Bedürfnis nachlassen und dann bestimmen wieder Sie, wann Sie eine App öffnen und welche Information Sie wirklich interessiert.

Die eigene Nutzung hinterfragen und begrenzen

Das Thema Sucht-Falle führt mich dann auch zu meinem letzten Punkt: Fragen Sie sich, wann, aus welchem Grund und mit welchem Ziel Sie soziale Medien nutzen. Denn soziale Netzwerke setzen Filter- und Suchtmechanismen ein mit dem Ziel, Sie zu mehr Nutzung zu bewegen und das wenn möglich so subtil, dass Sie selbst den Eindruck haben, Sie würden die Nutzung bestimmen. In Kombination mit der steigenden Erwartung ständiger beruflicher Erreichbarkeit kann die Nutzung sozialer Medien im beruflichen Kontext sehr viel Druck erzeugen. Daher ist es ratsam, diese Nutzung ganz bewusst auch auf Arbeitszeiten oder zumindest nur kurze Zeiten nach der Arbeit zu begrenzen. So bleiben Wochenende und Feierabend zur Erholung und Sie bleiben trotzdem am Ball.


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