Wie Haustiere unser Gehirn beeinflussen


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Seit jeher hält der Mensch sich Haustiere. Häufig wird das Halten eines Tiers als persönliche Präferenz betrachtet: ich mag Hunde, Katzen, Vögel oder eben nicht. Sehr selten machen wir uns bewusst, dass das Zusammenleben mit einem Tier durchaus auch einen Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben und helfen kann, Stress abzubauen. Und genau darum geht es mir heute.

Begleitung fürs Leben

„Der beste Freund des Menschen ist der Hund“. Ich würde diesen Spruch ausweiten auf Haustiere im allgemeinen. Denn Haustiere sind Begleiter fürs Leben. Vielleicht in manchen Fällen nicht für unser gesamtes Leben, meistens aber für das gesamte Leben des Tieres. Und sie haben eine sehr wichtige Eigenschaft, die viele Menschen in anderen lange suchen: sie lieben bedingungslos. Selbst ein misshandeltes Tier baut eine Bindung zum Halter/ zur Halterin auf. Ein Tier fragt nicht kritisch nach, verurteilt nicht und ist häufig leicht zufrieden zu stellen. Selbst wenn, die Ansprüche, die an uns gestellt werden sind schmeichelhaft. Denn das „ich will Aufmerksamkeit“ des Tieres kann man auch verstehen als: „Du bist so toll, dass ich meine gesamte Lebenszeit deine volle Aufmerksamkeit haben möchte“. Geht man mit Wertschätzung an diese Verbindung ran, haben also beide Seiten eine Begleitung fürs Leben gewonnen, die von gegenseitigem Vertrauen, Nähe und Wertschätzung geprägt ist.

Die richtige Wahl

Damit sowohl Mensch als auch Tier von der Beziehung profitieren können, muss es natürlich „passen“ zwischen beiden. Und das bedeutet: Lebensstil und Zeit des Menschen müssen zu Bedürfnissen des Tieres passen. Aber auch: Interessen, Charakter und Lebensweise des Tieres muss zu den Bedürfnissen des Menschen passen. Jemand, der sich einen kuscheligen Kumpanen fürs Sofa wünscht ist wohl mit einer Schlange ebenso unzufrieden wie mit einem Meerschweinchen. Und ein sehr sportlicher Mensch, der nicht allein draußen sein möchte, hat wohl wenig Freude am Wellensittich. Ein passendes Haustier zu finden erfordert also, die eigenen Bedürfnisse kennenzulernen und sich Gedanken über den eigenen Lebensstil zu machen.

Bestandsaufnahme

Wir Menschen tendieren dazu, unser Leben und unsere Verhaltensweisen immer erst dann zu hinterfragen, wenn sie „zum Problem geworden“ sind. Häufig wird etwas aber erst dadurch zum Problem, dass wir uns weigern hinzuschauen. Deshalb sind so kleine Anlässe wie die Anschaffung eines Haustiers eine wunderbare Gelegenheit, ohne Not das eigene Leben zu hinterfragen. Zunächst einmal mit der Einstiegsfrage: wie lebe ich eigentlich? Wie ist mein Alltag strukturiert? Und möchte ich das so weiter machen? Wie viel Zeit brauche ich für mich und wie viel Zeit habe ich? Wird sich das in Zukunft verändern? Und was fehlt mir im Leben, was wünsche ich mir von einem Haustier?

Was machen Haustiere mit unserem Gehirn

In Stresssituationen springt bei und Menschen das sogenannte Bindungssystem an. Das bedeutet, wir haben in der Kindheit gelernt: Personen, denen ich vertraue, bieten Sicherheit und Schutz. Deshalb suche ich in Belastungssituationen Nähe zu den Personen, zu denen ich heute Vertrauen habe. Es gibt verschiedene Bindungsstile, also Muster, nach denen das sozusagen abläuft. Und sowohl bei Berührungen als auch z.B. beim Stillen oder beim Orgasmus wird das sogenannte Bindungshormon, Oxytocin, ausgeschüttet. Das gilt u.a. Stress reduzieren und verstärkt eben die gefundene Bindung. Dieses Hormon wird auch ausgeschüttet, wenn wir unser Haustier kuscheln, denn auch eine Beziehung zu einem Tier ist eine Beziehung. Der Mensch braucht Berührungen um nicht krank zu werden. Klar, menschliche Nähe ist in diesem Fall das beste Mittel, aber Studien haben gezeigt, dass auch Berührungen mit Tieren einen ähnlichen Effekt haben. Also: Streicheln Sie sich gesund!


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